Sanddorn – so schmeckt der Norden
Sanddorn ist charakteristisch für die norddeutsche Landschaft. Die kleinen orangefarbenen Beeren sind wahre Vitaminlieferanten und reifen von August bis Dezember heran.
Silbern wirken die Sträucher, die das Bild der norddeutschen Küste prägen. Ab August verleihen sie der Landschaft einen orangefarbenen Schimmer, denn ihre Äste tragen für den Rest des Jahres viele kleine, runde orangefarbene Beeren.
Das ist Sanddorn, der in der Fachsprache dieser Hippophae rhamnoides genannt wird. Sanddorn gehört zu den Ölweidengewächsen und kann bis zu sechs Meter hoch werden. Auf den ersten Blick wirkt der Strauch eher unscheinbar, ist aber ein wahrer Überlebenskünstler und das reinste Superfood.
Vitamine pur
Klein, aber oho! Die orangefarbenen Beeren stellen mit ihrem außergewöhnlich hohen Vitamin-C-Gehalt selbst Zitrusfrüchte in den Schatten. Sie stärken nicht nur das Immunsystem, sondern wirken auch antioxidativ – also zellschützend und entzündungshemmend.
Darüber hinaus enthält Sanddorn eine Vielzahl weiterer Vitalstoffe: Provitamin A (Beta-Carotin), Vitamin E, B-Vitamine sowie Mineralstoffe wie Eisen, Magnesium und Kalzium. Auch ungesättigte Fettsäuren, insbesondere Omega-7, machen Sanddorn zu einem wertvollen Bestandteil einer gesunden Ernährung.
Sanddornsaft wird zur Unterstützung des Immunsystems sowie gegen Erkältungsbeschwerden eingesetzt und in Hautpflegeprodukten verarbeitet.
Schon probiert?
Ob Saft, Gelee, Tee, Likör, Fruchtgummis, Bonbons oder Senf – Sanddorn ist vielseitig in der Verarbeitung und überzeugt pur oder kombiniert durch seinen einzigartigen Geschmack.
🍊 Leckeres Sanddorngelee
Zutaten:
- 1 kg Sanddornbeeren
- 500 ml Wasser
- 1 kg Gelierzucker
- Zitronensaft nach Geschmack
Zubereitung:
- Sanddornbeeren in 500 ml Wasser weich kochen.
- Alles durch ein mit einem Küchentuch ausgelegtes Sieb schütten und den Saft auffangen.
- Den gewonnenen Saft mit Gelierzucker und Zitronensaft mischen.
- Ca. 4 Minuten sprudelnd kochen lassen.
- Heiß in Gläser abfüllen und gut verschließen.
Tipp: Statt frischer Beeren kann auch fertiger Sanddornsaft verwendet werden.

🍊 Herzhafte Sanddorn-Kürbissuppe
Zutaten:
- 1 Zwiebel
- 1 Stange Lauch
- 2 EL Öl
- 200g Karotten
- 400g Hokkaido-Kürbis
- 750ml Gemüsebrühe
- 200ml Sanddornsaft (ungesüßt)
- 100ml Kokosmilch
- Pfeffer
- Kürbiskernöl
Zubereitung:
- Zwiebel und Lauch kleinschneiden und in Fett anrösten. Klein gewürfelte Karotten und Kürbis dazugeben und andünsten. Mit Gemüsebrühe auffüllen und 15 Minuten köcheln lassen.
- Mit dem Pürierstab pürieren. Sanddornsaft und Kokosmilch unterrühren. Nochmals aufkochen und mit Pfeffer würzen.
- In Teller geben und die Sanddorn-Suppe mit Kürbiskernöl garnieren.
Nachhaltig und robust
Kaum zu glauben, aber wahr: Bis zu 80 Jahre alt können Sanddornsträucher werden. Als wahrer Überlebenskünstler gedeiht der Strauch sogar bis in 1900m hohen Lagen in den Alpen und bis in 5000m hohen Lagen in Asien.
Sanddorn ist extrem anpassungsfähig. Mit feinen Schildhärchen auf der Blattunterseite schützt er sich vor übermäßiger Verdunstung und trotzt Wind, Meersalz, Sonneneinstrahlung und Trockenheit. Sanddornsträucher sind frosthart und fest im Boden verankert. Durch ihr tiefes und weitreichendes Wurzelsystem festigen sie den Dünenboden. Auch nährstoffarme Böden hindern sie nicht daran, sich auszubreiten und mit ihrem dichten, dornigen Bewuchs vielen Vogelarten wertvollen Lebensraum zu spenden. Außerdem reichert Sanddorn den Boden mit stickstoffbindenden Bakterien an und verbessert somit neben seinen eigenen Lebensbedingungen auch das Wachstum von Pflanzen wie Schwarzerm Holunder, Weißdorn und Hundsrose – und damit die Verbuschung der Graudüne bis hin zur Bewaldung. Die Beeren sind übrigens nur an den weiblichen Pflanzen zu finden. Ihre Ernte erschweren die langen Dornen des Sanddornstrauches.
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